Kamera Kaufberatung: Welche Kamera passt zu mir?
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28. Februar 2021Festbrennweiten
E ine Spiegelreflexkamera oder Systemkamera wird in den meisten Fällen in Verbindung mit einem Kit-Objektiv gekauft. Dabei handelt es sich meistens um Zoom-Objektive mit einer Brennweite zwischen 18 und 55mm oder 24mm und 105mm.
Ein solches Zoom-Objektiv ist durch die flexible Wahl der Brennweite sehr praktisch. Eine Festbrennweite bietet diese Flexibilität nicht und dennoch gibt es sehr viele Gründe, die dafür sprechen sich eine anzuschaffen.
„ Für Anfänger empfehle ich die Festbrennweiten 35mm oder 50mm!”
Was ist eine Festbrennweite
Eine Festbrennweite ist wie der Name schon sagt eine feste Brennweite und hat keinen Zoom. Die Brennweite lässt sich nicht verändern. Durch die Bauart und die Festlegung der Brennweite z.B. 35mm, 50mm oder 85mm ist es möglich, das Objektiv zu optimieren und präziser herzustellen. Damit kann eine bessere Schärfe und bei schlechten Lichtverhältnissen eine höhere Bildqualität erreicht werden. In den meisten Fällen wird die Brennweite in Relation zum Kleinbildformat mit Vollformat genannt. Solltest du einen APS-C Sensor haben, ist hier der Cropfaktor zu berücksichtigen.
Verschiedene Festbrennweiten für unterschiedliche Zwecke
Für unterschiedliche Bildausschnitte werden verschiedene Festbrennweiten benötigt. Kleine Festbrennweiten, wie 10 mm bis 24mm eignen sich gut für Landschafts- und Architekturfotografie. Die Brennweiten 35mm bis 50mm eignen sich gut für Streetfotografie, Lifestylefotografie aber auch Portraits. Das 85mm bis 105mm ist ein leichtes Teleobjektiv und ein klassisches Portraitobjektiv welches ich aus einer größeren Entfernung verwenden kann.
Abbildungsqualität
Die deutlich bessere Bildqualität im Vergleich zu Standardzoom-Objektiven wird dir sofort auffallen. Das Objektiv ist für die jeweilige Brennweite optimiert und hier müssen keine Kompromisse wie bei einem Zoom-Objektive gemacht werden. Meine erste Festbrennweite war eine Canon EF 50mm 1.8 STM ca. 115€, ich habe mich in die Linse sofort verliebt! Für den Preis ist die Qualität dieser Linse mehr als in Ordnung.
Hintergrundschärfe
Die Regel besagt, je größer die Blendenöffnung, desto geringer die Schärfentiefe. Da wir bei den Festbrennweiten einen größeren Blendenwert haben, können wir Motive in den Vordergrund oder Hintergrund freistellen. Besonders bei Portrait Aufnahmen ist ein unscharfer Hintergrund, der sogenannte Bokeh-Effekt, bei Festbrennweiten sehr stark zu sehen. Der Effekt macht Fotos visuell ansprechend und zwingt uns, unsere Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Bereich des Bildes zu richten.
Lichtstärke
Neben der besseren Abbildungsqualität ist die hohe Lichtstärke einer Festbrennweite ein weiteres Kaufargument. Hier ist die Blendenöffnung größer als bei Standard Zoom-Objektiven, das bedeutet ich kann die Blende weiter öffnen. Durch diese enorme Lichtstärke gelangt mehr Licht auf den Sensor. Damit kann ich auch bei schlechten Lichtverhältnissen fotografieren bzw. wenn ich mit dem Stativ arbeite, die Belichtungszeit verkürzen.
Kreativität
Mit einer Festbrennweite bist du gezwungen dich wesentlich intensiver mit der Perspektive und dem Blickwinkel zu beschäftigen. Die Reduktion auf einen Bildausschnitt führt dazu, dass man sich plötzlich mit dem gesamten Bildaufbau beschäftigt. Dadurch denkst du mehr über das Motiv und die Bildgestaltung nach. Damit entwickelt man ein Gefühl für das Foto und erlernt einen fotografischen Blick.
Ein Gefühl für das Foto!
Mein Fazit
Was bringt mir also eine Festbrennweite? Abgesehen vom Lernaspekt und den günstigeren Anschaffungskosten bringen Festbrennweiten einige technische Vorteile mit sich. Da weniger Linsen verbaut werden müssen, ist die Abbildungsqualität bei diesen Objektiven in der Regel höher als die von Zoom-Objektiven.
Außerdem ist eine Festbrennweite in vielen Fällen kleiner und leichter als ein Zoom-Objektiv. Das macht sich vor allem auf Reisen bemerkbar. Durch die maximal mögliche offene Blende kann ich bei schlechten Lichtverhältnissen bessere Fotos machen, das Rauschen in meinen Bildern reduzieren und einen schönen Bokeh Effekt erzielen.
Für Anfänger empfehle ich die Festbrennweiten 35mm oder 50mm. Diese Festbrennweiten können individuell eingesetzt werden, unter anderem für Streetfotografie, Lifestylefotografie und Portraits. Wenn du Fragen hast oder dir unschlüssig bist, welche Festbrennweite du nehmen sollst, dann schreib mir einfach in den Kommentaren.
Tipp: Wenn du mit dem Gedanken spielst dir ein Objektiv zu kaufen und dir unsicher bist, dann gehe zum nächsten Fachhandel und leihe dir die Objektive dort aus. Du bekommst eine unterstützende Beratung und meistens ist das Ausleihen kostenlos.