Fujifilm X-Pro3 – Eine neue Art zu fotografieren

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Jetzt ist es also wirklich passiert - die Fujifilm X-Pro 3 ist bei mir eingezogen. Der analoge Charme in einer digitalen Kamera bereitet mir große Freude. Wie kam es dazu?

S eit ich fotografiere, benutze ich Spiegelreflex-Systeme von Canon. Damals, als ich meine erste Spiegelreflexkamera angeschafft habe, gab es zwei Marktführer: Canon und Nikon. Ich habe mich für die Marke Canon entschieden, da mich die Berichte davon überzeugt haben.

Meine fotografische Karriere hat mit Canon Kameras und Canon Objektiven begonnen. Bis heute bin ich von den Produkten dieser Marke überzeugt. Die Kameras sind sehr zuverlässig, haben mich auf meinen Reisen begleitet und nie im Stich gelassen. Auch in Zukunft werde ich bei den Canon Vollformat-Spiegelreflexkameras - DSLR bleiben. Die Canon EOS 5D Mark IV ist meine erste Wahl und ein absoluter Allrounder. Sie sticht hervor indem sie viele Bereiche auf einem hohen Niveau abdeckt. Kürzlich erst hat Canon einen Nachfolger für DSLM, die Canon EOS R5 angekündigt. Canon hat sich sehr viel Zeit gelassen um ein Pendant dieser Klasse anzubieten und ich bin wirklich gespannt was sie herzugeben hat.

Der Kameramarkt durchläuft momentan einen großen Wandel. Der Trend zu spiegellosen Systemen – DSLM – scheint unaufhaltsam zu sein. Die Vollformat-Kameras werden kompakter, leichter und handlicher. Die Objektive zu den spiegellosen Systemen sind meiner Meinung nach nur bedingt kleiner geworden. Wer eine gute Abbildungsleistung haben möchte, muss trotzdem weiterhin auf große Objektive zurückgreifen.

 

Da ich viel unterwegs bin und meine Kamera immer gerne dabei habe, habe ich mir oft etwas Leichteres gewünscht. Nach langem Recherchieren und überlegen bin ich zu dem Entschluss gekommen, eine Systemkamera ins Repertoire aufzunehmen. Ich habe mich für das spiegellose System von Fujifilm entschieden. Die Kombination aus Retro-Design und moderner Technik hat mich immer schon angesprochen.

Fujifilm – bekannt für brillante und millionenfach genutzte Filme der analogen Zeit. Er ist einer der wenigen Hersteller, der noch Sofortbildkameras namens Instax anbietet. Fujifilm genießt einen sehr guten Ruf. Die Kamera-Systeme gehören zu den besten am Markt. Ein großes Augenmerk wird auf die ASPC-Sensoren gelegt und ihre Fujinon Objektive werden auf einem ganz hohen Niveau gefertigt. Außerdem werden mit regelmäßigen Firmware-Updates Verbesserungen vorgenommen und neue Funktionen ergänzt. Die Investition in eine Fujifilm-Kamera ist aus meiner Sicht eine langfristige.

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„Entwickelt wurde die Fujifilm X-Pro3 für die Straßenfotografie”

 

Mein erster Eindruck

Die Fujifilm X-Pro3 besitzt das Aussehen einer klassischen Messsucherkamera und hat einen umschaltbaren elektronischen Sucher. Fuji bezeichnet dies als Multihybridsucher, also einen optischen Sucher - OVF und einen elektronischen Sucher - EVF. Mit diesem Konzept hat Fujifilm ein Alleinstellungsmerkmal. Die X-Pro3 ist eine ganz besondere Kamera, die deutlich aus der Masse heraussticht. Fujifilm unterstreicht das nicht nur mit dem Sucher- und Bildschirmkonzept, sondern auch mit dem robusten Titanium-Gehäuse. Das Titanium-Gehäuse ist solide griffig und fühlt sich sehr hochwertig an. Ich hatte vorher noch keine System-Kamera in der Hand, die sich so gut angefühlt hat. Die X-Pro3 gibt es in drei verschiedenen Versionen – klassisch schwarz, DURA Black und DURA Silver. Ich habe mich für die klassisch Schwarze entschieden und mich sofort in sie verliebt.

 

Retro-Look trifft auf Hightech

Die X-Pro3 hat den gleichen rückseitig belichteten X-Trans CMOS-Sensor mit 26,1 Megapixeln wie auch schon die X-T3. Die Bedienung der X-Pro3 erfolgt über klassische, analoge Einstellräder. Die Belichtungszeit, ISO-Empfindlichkeit und Belichtungskorrektur werden direkt an der Kamera eingestellt, die Blende dagegen am Objektiv. Außerdem stehen moderne Multifunktionsräder bzw. frei konfigurierbare Funktionstasten zur Verfügung. Das Bedienungskonzept mit den Einstellrädern und dem Menü sind übersichtlich gestaltet. Anfangs war die Bedienung für mich doch etwas gewöhnungsbedürftig, mittlerweile aber macht die Bedienung Spaß und ist sehr logisch aufgebaut.

Der LCD-Monitor ist standardmäßig eingeklappt und die Rückseite der Kamera ist mit einem kleinen Film-Fenster versehen. Der rückwärtige Touchscreen der Fujifilm X-Pro3 kommt erst zum Vorschein, wenn man ihn von der Rückwand ausklappt. Das Fil-Fenster zeigt im klassischen Modus die eingestellte Filmsimulation, die ISO-Empfindlichkeit, den Weißabgleich und andere Parameter an. Viele Funktionen wurden zum Vorgänger der X-Pro2 verbessert – Sensor, WLAN, Autofokus, HDR Funktion, 4K-Videofunktion, Multihybridsucher und vieles mehr. Die Technik lenkt sehr oft vom Wesentlichen – dem Fotografieren – ab. Ich habe das Gefühl, dass Fuji von allen Herstellern am ehesten den Puls der Zeit trifft. Ein Konzept aus purer Fotografie und moderner, digitaler Bildgestaltung.

 

Filmsimulation und RAW

Für mich als Canon Nutzer ist die Filmsimulation bei Fuji neu. Eine Besonderheit des Fuji X-Systems ist es, dass man verschiedene Simulationen direkt an der Kamera vornehmen kann. Es werden klassische Fuji Analogfilme wie z.B. Classic Chrome, Classic Negative, usw. simuliert. Diese Filter können auf JPEG´s als auch auf RAW Daten angewendet werden. Ich finde diese Möglichkeiten großartig, da ich meinen Bildern von Anfang an, und nicht erst in der Nachbearbeitung, einen Look geben kann. Natürlich gibt es bei Canon auch Einstellungen, mit denen ich die JPEG´s mit einigen Filtern versehen kann, jedoch nicht in großem Umfang.

 

Bildqualität

Besonders spannend war für mich natürlich die Frage der Bildqualität, schließlich handelt es sich hier um meine erste Fuji mit APS-C Sensor. Ich habe bis jetzt hauptsächlich mit einem Vollformatsensor von Canon fotografiert.

Mit der X-Pro3 habe ich mir gleich zwei Objektive angeschafft – das Fujifilm Fujinon XF 18mm F2 R und das Fujifilm XF-35mm F1.4 R. Mit diesen Fixbrennweiten, die sehr leicht sind und eine sehr gute Abbildungsleistung haben, bin ich fürs Erste gut ausgestattet. Die ersten Bilder konnten mich auf Anhieb überzeugen – die Auflösung und die Schärfe können sich wirklich sehen lassen. Die Farbzeichnung als auch der Dynamikumfang haben mich überrascht und die Bildqualität befindet sich auf einem sehr hohen Niveau.

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Die Fujifilm XPro3 ist eine innovative Kamera, bei der sich der japanische Hersteller etwas getraut hat.

 

Fazit

Ich freue mich auf die nächste Zeit mit der X-Pro3 und ich bin wirklich gespannt welche Bilder noch mit ihr entstehen werden. Die Filmsimulationen liefern wirklich tolle Ergebnisse und dadurch müssen auch nicht alle Bilder nachträglich bearbeitet werden bzw. erleichtern sie den Workflow im Nachhinein. Aufgrund der Größe und dem Gewicht der Kamera, habe ich auch nicht das Gefühl, dass etwas zwischen mir und dem Motiv steht.

Mit dieser Kamera und dem dahinterliegenden Konzept steht das Fotografieren deutlich im Vordergrund. Durch das eingeklappte Display sieht man die notwendigen Einstellungen lediglich am Film-Fenster.

Ich habe das Gefühl, dass die Nähe zwischen der Person und dem Motiv, durch die kompakte Baugröße und das unscheinbare Retro-Design, gewachsen ist. Die Verbindung zum Foto und letztlich zum Moment wird dadurch deutlich intensiver. Genau dieses Gefühl und diese Verbindung möchte ich in Zukunft verfolgen, denn dies ist eine neue Art zu fotografieren.

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